Lieber Ralf, Du bist der Vorsitzende des „Freundeskreis Sonnenbad e.V.“. Was möchtest Du uns erzählen aus dieser Aufgabe? Wie lange bist Du das schon? Vielleicht diese Frage mal zum Start.
Ralf: Ich bin das schon 6 Jahre, und ich habe das übernommen, weil Renate Breh damals gerne aufhören wollte mit der aktiven Vorstandsarbeit und niemand sich bereit erklärt hat. Ich dachte, es kann nicht sein, dass die Vorsitzende sich nicht zurückziehen kann und weil jeder was für die Gemeinschaft tun muss habe ich damals einfach diese Entscheidung getroffen, hier aktiv zu werden.
Ralf, ich höre Dich ganz oft sagen, dass Du das nicht alleine machst und ich empfinde das bei unseren Treffen, oder wenn jemand was erledigt hat auch immer so, dass Du das wertschätzt.
Ralf: Es war erklärtes Ziel, möglichst alle mit an Bord zu halten. Ein paar sind aus Altersgründen mit ausgeschieden, aber Renate und ich haben uns bemüht, das durch neue Aktive zu ersetzen. Die Erwachsenen heutzutage wollen mehr Verantwortung. Also muss man Aufgaben wirklich übertragen und versuchen, als Team zu arbeiten und das den Zeiten angepasst nicht zentralisiert führen.
Kannst Du sagen, welche Aufgaben das sind. Unsere Leser sind gar nicht so informiert.
Ralf: Ich habe das mit anderen zusammen gegliedert in den Jahresablauf. Und wir haben bestimmte Verantwortungsbereiche z.B. Sponsorenfest. Da gibt es ein Team mit Roswitha und Melanie und Bernd, die das Fest vorbereiten und Elke Maul kocht für und so wird das von den immer gleichen Menschen geplant und durchgeführt. Sie können sich bei mir Rat holen, aber den brauchen sie letztendlich gar nicht.
Das 12-Stunden-Schwimmen ist genauso aufgestellt, z.B. Gabi Layer macht seit langer Zeit den Zählerplan. Melanie könnte hier übernehmen, wenn Frau Layer mal nicht mehr will oder kann und Bernd führt als alter Sportwart den Tag durch. Er hat die besten Beziehungen in die Sport– und Schulvereine. Er wird von Sandra und Melanie und auch von Dir, Andrea unterstützt. Dauerkartenverkauf und und und... Alles ist delegiert. Jeder kann das selbstständig durchführen. Ich freue mich auch darüber, dass jeder das macht.
Ralf, hast Du einen Lieblingsplatz im Bad?
Ralf: Das Wasser. Ich habe so wenig Zeit (ich glaube ich verbringe die wenigste Zeit von allen im Schwimmbad). Ich komme ins Bad und gehe geradlinig Ins Wasser, schwimme meine 1 bis 2 km, meisten 1,5. Und wenn ich das dreimal die Woche schaffe und am Wochenende noch einmal mit der Sauna verbinde (die Sauna wäre dann der zweitwichtigste Platz) dann bin ich der glücklichste Mensch. Wenn die Tätigkeiten erledigt sind, dann dusche ich, gehe nach Hause und mache was anderes.
Seit wann schwimmst Du schon?
Ralf: Angestupst wurde ich durch Renate, die mich in ihrer unnachahmlichen Art angesprochen hat. Ich hatte Gelenkprobleme als alter Sportler und konnte nicht mehr problemfrei joggen (früher bin ich drei- bis viermal pro Woche so 10km gelaufen) und das hat mich genervt, diese Probleme zu haben. Also habe ich versucht, das Schwimmen aufzunehmen nach einer sehr langen Eingewöhnungszeit.
Sehr lange Eingewöhnungszeit – das kann ich mir gar nicht vorstellen…
Ralf: Doch, das ist hart. Wenn man vom Ballsport kommt, dann ist der Ball, die Mannschaft, das Tor die Motivation und dann ist eine Individualsportart was ganz anderes. Mittlerweile genieße ich, dass unter Wasser niemand mit mir spricht.
Findest Du es langweilig bei 1,5 km unter Wasser? Meditierst Du?
Ralf: Ich versuche mich auf die Bewegung einzulassen und nach und nach gelingt mir mehr und mehr. Ich bin zwar immer noch kein Schwimmer, aber mit dem was ich bis jetzt erreicht habe, bin ich zufrieden. Ich konzentriere mich auf einzelne Teile der Bewegung, ich lasse mich von Bernd, unserem Sportwart, ein bisschen coachen, der mir alle paar Wochen neue Aufgaben gibt, worauf ich mich konzentrieren kann.
Der Sportwart, was macht der denn überhaupt. Bietet er auch Schwimmkurse für die Mitglieder an?
Ralf: Nein, die Zeit hat er nicht. Der Bernd ist ja auch im Vertrieb tätig und hat ja auch noch sein Riesenhobby mit den Schildkröten, das er ja auch zur Verschönerung im Bad eingebracht hat mit dem tollen Teich im Eingangsbereich. Da sieht man die Kinder häufig mit den Eltern stehen und die Tiere bewundern. Nein, ich denke, für Kurse fehlt ihm die Zeit. Das ist schade, weil ich es schon gut fände, wenn man Technikkurse hier im Bad mal anbieten könnte.
Als Schwimmverein wäre das schon toll
Ralf: Wäre ideal für die, die nicht vom Schwimmsport kommen und dann leichter ins Praktische kommen können und sich dadurch schnell im Wasser mit der Bewegung wohl fühlen.
Ich habe heute gerade mit noch jemandem gesprochen, der das interessant fände, vielleicht, wenn wir noch öfter darüber sprechen – das muss ja Bernd nicht selbst anbieten – lässt sich doch noch eine Lösung dafür finden?
Ralf: Ja, mich würde das auch sehr freuen und ich würde einiges dafür tun wollen. Weil ich denke es sind ganz viele, die profitieren können. Manchmal sehe ich einen Schwimmer, der sehr viel Kraft einsetzt aber quasi im Wasser steht. Hier könnten ein wenig Anleitung vielleicht zu noch mehr Spaß verhelfen.
Ralf, sag mal, ich höre Gerüchte…
Ralf: Ja, genau, ich werde mich nach sechs Jahren nicht mehr zu Wahl stellen. Die Zeit war genug für mich. Ich habe beruflich noch sehr viel zu leisten. Ich habe mein Geschäft von 15 auf 5 Personen zurückgefahren und daher persönlich noch sehr viel zu tun. Die Strukturen im Verein stehen und ich denke, der der es übernimmt hat ein funktionierendes Team, sodass das jetzt insgesamt viel weniger Aufwand entsteht. Das haben wir gemeinsam in den letzten sechs Jahren geschafft.
Wir können unsere Mitglieder viel besser erreichen, wir haben eMail-Adressen gesammelt, die Leute sind eingespielt und ich denke, das wird so weitergehen. Denn: „Das Bad ist wichtiger als der Einzelne!“
Auf jeden Fall! Und jetzt schon mal ein herzliches Dankeschön, bevor die letzte Frage kommt.
Welche drei Wünsche dürfte Dir eine gute Fee erfüllen?
Ralf: Die meisten Wünsche sind schon erfüllt